Einrad-Fahrerinnen sehr erfolgreich – Trainingsfleiß zahlt sich aus – DM im November

Seth. In der SG Seth benötigt man nur ein Rad, um eine Sparte ins Rollen zu bringen. Erfolgreichste Sparte im Dorfverein mit knapp über 400 Mitgliedern sind nämlich die Einrad-Fahrer. Bei den Freestyle-Weltmeisterschaften im französischen Grenoble holten die Schützlinge von Trainerin Sonja Lindenberg und Trainer Ralph Gudladt eine Silber- und zwei Bronzemedaillen.

Seit dem Ende der 1990er-Jahre gibt es die Einrad-Abteilung in der SG. Mittlerweile umfasst die Sparte mehr als 40 Mitglieder. „In unserem Klub spielt man Fußball oder fährt Einrad“, sagt SG-Vorsitzender Stefan Lohse mit einem Augenzwinkern.

In der Vorbereitung auf die WM legten sich die Setherinnen um Sina Lindenberg, Annika Gudladt, Annika Gripp und Jorina Auktun mächtig ins Zeug. Während in der Saison zweimal trainiert wird, erhöhten die SG-Frauen das Pensum vor der Weltmeisterschaft auf mindestens vier Einheiten. Nicht selten hatte Stefan Lohse schon vor sechs Uhr eine Nachricht auf seinem Smartphone, ob die Gruppe in die Halle dürfe. „Die Einrad-Frauen hatten den Hallenplan besser im Blick als die meisten anderen“, erklärt der Sether Familienvater. „Wenn die Halle frei war, durften sie auch rein.“

Das Training ist fordernd, blaue Flecken inklusive. „Man tut sich eigentlich ständig weh“, gesteht Annika Gudladt. „Sattel oder Pedalen landen immer wieder am Körper. Beim Einüben der neuen Tricks stürzen wir oft. Es wird immer mehr gefordert, dementsprechend gehen wir auch mehr ins Risiko.“ Bewertet wird bei den Küren zu 45 Prozent die Technik mit den Tricks und Übergängen, zu gleichen Teilen die Präsentation und ob die Kostüme zur Musik passen. Zehn Prozent machen die Abstiege aus. „Die Musik und die Choreographie suchen wir zusammen aus“, erklärt Annika Gudladt. „Bei uns bringen alle ihre Ideen mit ein. Wenn ich das Thema kenne und die Musik schön ist, dann fühle ich mich mehr zur Kür hingezogen.“ Und Jorina Auktun ergänzt: „Es ist ehr hilfreich, wenn man kreativ ist.“

In Grenoble holten sie mit dem Landeskader in der Großgruppe mit 16 Fahrerinnen den dritten Platz. Auf dem gleichen Rang schlossen Annika Gudladt und Jorina Auktun in der Zweier-Kür mit ihrem Thema „Es“ von Stephen King ab. Eine weitere Medaille gab es für Jorina Auktun in der Solo-Kür.

Am ersten November-Wochenende geht es mit den deutschen Meisterschaften im baden-württembergischen Schorndorf weiter. Das neue Programm der Setherinnen steht. Nun wird fleißig trainiert. Es geht um das Thema Avatar. „Die Kostüme schneidern wir häufig selbst“, erklärt Sina Lindenberg. „Es kommt aber auch vor, dass wir uns welche im Internet bestellen.“

Quellenangabe: Segeberger Zeitung vom 29.09.2022, Seite 20